Auch der Regionalligist Rot-Weiss Essen hat die ersten Schritte in diese Richtung gemacht. Im Juni 2017 stimmten 81,94 Prozent der RWE-Mitglieder für einen entsprechenden Antrag. Der besagt: Der Klub darf sich mit dem Thema Ausgliederung beschäftigen.
Am Ende könnte RWE Anteile des Vereins verkaufen, der ehemalige Präsident Michael Welling hatte 2017 bereits von einigen Interessenten berichtet. Wird dieser Weg nicht beschritten, könnte es schwierig werden, den Sprung aus der Regionalliga zu schaffen. Auch Willi Lippens hat vor wenigen Tagen berichtet, dass er Sorge hat, Essen könnte den Weg nach oben nicht mehr packen. Der ehemalige RWE-Torwart Frank Kurth, der in beratender Funktion für den Traditionsverein tätig ist, betont: "Ich denke schon, dass der Verein das Potenzial hat, um aus dieser Liga herauszukommen. Schauen Sie sich manche Klubs in der 3. Liga an. Da kann RWE doch mithalten. Und ich bin mir sicher: Sollte Rot-Weiss einmal in der 3. Liga sein, kann es auch durchaus noch eine Etage höher gehen. Dafür müssen aber auch Sponsoren mit ins Boot geholt werden, damit auch mal ein sogenannter Unterschiedsspieler verpflichtet werden kann."
Otto Rehhagel sagte einmal im Scherz, er wünscht sich den Scheich von Dubai für die Essener. In Uerdingen hat aktuell der Russe Mikhail Ponomarev das Zepter übernommen. Auf Geldgeber dieser Art kann und will Kurth zwingend verzichten. Er berichtet vom Heimspiel der Essener gegen den KFC Uerdingen: "Ich erzähle Ihnen was: Ich habe zwar nicht den Scheich von Dubai getroffen. Dafür habe ich aber einen russischen Geldgeber aus Krefeld auf der Toilette an der Hafenstraße erlebt. Sie glauben nicht, in welchem Ton der mit seinen Lakaien spricht. Ein Fan sagte darauf, dass er lieber noch 25 Jahre in der Regionalliga bleibt, als dass so jemand den Verein führt. Ich denke, treffender kann man es nicht ausdrücken."